Akustik verstehen

Grünes Gerstengras im Wind

Akustik verstehen

Von Geräusch zu Schall:

Die Grundlagen der Akustik einfach erklärt

Was wir als Klang wahrnehmen, beginnt mit Schwingungen in der Luft. In diesem Abschnitt erklären wir die physikalischen Grundlagen von Geräuschen, Schallwellen und Frequenzen – und warum diese für die Raumgestaltung und Akustikplanung so wichtig sind.

 

 

Geräusch versus Ton:

Eine akustische Einordnung

 

Ein Geräusch entsteht durch unregelmäßige Schwingungen der Luft und wird vom menschlichen Gehör als Klang wahrgenommen – im Gegensatz zu einem Ton, der eine regelmäßige Schwingung besitzt.

 

Geräusche begleiten uns täglich: beim Sprechen, Gehen, Arbeiten oder durch Umgebungsgeräusche in Innenräumen.

 

 

Schall: von der Schwingung

zur Wahrnehmung

 

Schall ist die Ausbreitung von Druckschwankungen in einem Medium, meist Luft. Wenn etwas vibriert – etwa eine Stimme, ein Lautsprecher oder ein Möbelstück – bringt es die umgebenden Luftmoleküle in Bewegung.

Diese Schallwellen breiten sich ringförmig aus und treffen irgendwann auf unser Ohr.

Das Gehör wandelt diese mechanischen Schwingungen in elektrische Signale um, die unser Gehirn als Geräusch, Klang oder Ton interpretiert.

Schallwellen & Frequenz

 

Schallwellen haben zwei wichtige Eigenschaften:

 

  • Frequenz (Hertz, Hz): Gibt an, wie oft eine Schwingung pro Sekunde auftritt.
    • Tiefe Töne = niedrige Frequenz (z. B. 50 Hz)
    • Hohe Töne = hohe Frequenz (z. B. 5.000 Hz)

 

  • Amplitude (Lautstärke): Je größer die Auslenkung der Schwingung, desto lauter erscheint uns der Ton.

         Physikalisch wird die Amplitude indirekt durch den Schalldruck gemessen.

 

Schalldruck und Dezibel einfach erklärt

 

Schalldruck ist der physikalische Druck, den Schallwellen in der Luft verursachen.
Wenn z. B. eine Stimme oder ein Lautsprecher Töne erzeugt, geraten die Luftmoleküle in Schwingung.

Dabei entsteht ein Wechsel zwischen Über- und Unterdruck – genau das ist Schalldruck.

 

  • Gemessen wird Schalldruck in der Einheit Pascal (Pa).
  • Unser Ohr nimmt diese Druckschwankungen als Lautstärke wahr.
  • Evolutionär bedingt ist das das menschliche Gehör ist zwischen 2.000 Hz und 5.000 Hz am empfindlichsten – ein Bereich, der entscheidend für Sprachverständlichkeit und viele akustische Entscheidungen ist (z.B. in Raumakustik, Lautsprecherdesign, Hörgeräteanpassung)

 Was ist Dezibel?

Dezibel (dB) ist eine Maßeinheit des Schalldruckpegels, die angibt, wie laut oder leise ein Schall ist.

Da das menschliche Gehör empfindlich ist, nutzt man diese logarithmische Skala.

 

WICHTIG ZU WISSEN

  • Eine Erhöhung um 10 dB wird subjektiv als Verdopplung der Lautstärke wahrgenommen.

 

  • 0 dB ist nicht gleich kein Schall, sondern die Hörschwelle – der leiseste Ton, den ein Mensch gerade noch wahrnehmen kann.
geringer Schalldruck = leise, hoher Schalldruck = laut

Typische Dezibel-Werte im Alltag

Geräuschquelle Lautstärke (dB) Wirkung auf uns
Blätterrascheln, Atem 10–20 dB Sehr leise
Flüstern 30 dB Leise
Normale Unterhaltung 50–60 dB Angenehm
Staubsauger 70–75 dB Laut, leicht belastend
Straßenverkehr 80–85 dB Laut, langfristig gesundheitsschädlich
Rockkonzert 100–110 dB Schmerzgrenze naht
Flugzeugstart in der Nähe 120–130 dB Schmerzhaft, Gehörschäden möglich

Bereits ab 85 dB kann bei längerer Einwirkung das Gehör geschädigt werden – deshalb ist Schallschutz in Arbeitsräumen, Büros oder Gastronomie so wichtig.

 

WICHTIG ZU WISSEN

    • Dezibel helfen dabei, Lautstärke zu messen – über die klangliche Qualität sagen sie jedoch nichts aus.
    • Eine Verdoppelung identischer Schallquellen ergibt immer +3 dB.
    • Eine gefühlte Verdopplung oder Halbierung der Lautstärke erfolgt bereits bei rund ±10 dB.
    • Zwei Geräusche mit gleichem dB-Wert können völlig unterschiedlich empfunden werden, abhängig von Frequenz, Nachhall und Raumakustik.

 

Der hörbare Frequenzbereich

 

Menschen hören in der Regel im Bereich von etwa 20 Hz bis 20.000 Hz (20 kHz). Mit zunehmendem Alter sinkt die Wahrnehmung hoher Frequenzen.

Tiefe Frequenzen (< 250 Hz): z. B. Brummen von Klimaanlagen

Mittlere Frequenzen (250–2.000 Hz): Sprachbereich – entscheidend für Verständlichkeit

Hohe Frequenzen (> 2.000 Hz): z. B. Zischen, Klirren, Vogelstimmen

 

Für gute Sprachverständlichkeit ist besonders der Mitteltonbereich wichtig. Eine differenzierte Frequenzbetrachtung ist entscheidend für die gezielte Optimierung eines Raumes.

 

Nachhall & Raumakustik

 

Wenn Schallwellen auf Wände, Decken oder Möbel treffen, werden sie reflektiert – das verursacht Nachhall.

 

  • Ist der Nachhall zu stark, klingt ein Raum „hallig“, Sprache wird undeutlich.

 

  • Akustikelemente wie Absorber oder Paneele helfen, diesen Effekt zu reduzieren, indem sie den Schall aufsaugen (absorbieren) oder gezielt streuen (diffundieren).

 

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